Für die deutschen Bahá'í ist der Besuch 'Abdu'l-Bahás in Deutschland vor 100 Jahren der historische Höhepunkt. Keine Andeutung kann die Stufe 'Abdu'l-Bahá's andeuten. Er wurde von Bahá'u'lláh, dem Stifter der Bahá'í-Religion, zum Mittelpunkt des Bündnisses zwischen Gott und den Menschen eingesetzt. Fast
sechs Jahrzehnte vor dem Besuch des Westens war Sein Vater Bahá’u’lláh,
der Stifter der Bahá’í Religion, inhaftiert worden. Sein Vorläufer,
der Báb, war 1850 in Tabris hingerichtet worden. 20.000 Gläubige
fanden den Tod. Wie Chronisten berichteten, griffen Ihn der Mob bereits
als kleines Kind in Teherans Straßen an. Bahá’u’lláh wurde 1852 im
berüchtigten Siyah-Chal von Teheran inhaftiert. Wenig später teilte
‘Abdu‘l-Bahá im Alter von acht Jahren die Gefangenschaft Seines Vaters.
Auf Drängen der persischen Regierung setzte man eine Verbannung nach
Baghdad über Konstantinopel und Adrianopel bis nach Akká in den Grenzen
des heutigen Staates Israels durch. 'Abdu'l-Bahás
Befreiung war erst sechsundfünfzig Jahre später im Sommer des Jahres
1908 möglich, nach dem von Bahá'u'lláh angekündigten Fall des
osmanischen Reiches. (Wie man weiß, dauern die Verfolgungen der Bahá’í
im Iran bis heute an.) Danach brach 'Abdu’l-Bahá nach Ägypten auf und
bereiste von dort aus etwa zwei Jahre die westliche Welt. In Europa und
Nordamerika ging er auf die täglichen Einladungen ein und hielt
Ansprachen in Kirchen, Synagogen, Universitäten und öffentlichen
Häusern.
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